Chronische sexuelle Intoxikation als Ausdruck der Krise des Westens. Die Gedanken der kulturellen Traditionalisten des zwanzigsten Jahrhunderts

Abstract

Ziel dieses Artikels ist es, die Ansichten der kulturellen Traditionalisten über die menschliche Sexualität zu erläutern. Der Text stellt die ideologischen Positionen ausgewählter Denker vor: René Guénon, Julius Evola, Pitirim Sorokin. Sie repräsentieren verschiedene Richtungen des kulturellen Traditionalismus, sind jedoch durch ihre unverwechselbaren, radikalen Ansichten, ihre besonderen Entscheidungen und Lebenserfahrungen miteinander verbunden (Guénon war ein Konvertit zum Islam, Evola ein Anhänger des Heidentums und des Faschismus, Sorokin war einer der Väter der amerikanischen Soziologie, ein Emigrant aus Russland mit der Seele eines "russischen Traditionalisten"). Die genannten Gelehrten und Denker diagnostizierten eine tiefe Krise in der westlichen Welt. Ihre Ursache sei die sexuelle Intoxikation: Anarchie und sexuelle Revolution. Sie erkannten in der westlichen (materiellen) Zivilisation das Verschwinden der geistigen Kultur und Tradition. Die Hauptursache für die Krise und den Niedergang des Westens waren Individualismus und Rationalismus, die sich als Hybris, Perversion, Anbetung des Körpers und des Orgasmus entpuppten. Guénon, Evola und Sorokin wollten den Zustand der Vergangenheit wiederherstellen: die Sakralisierung des Geschlechts, die gemeinschaftliche Bindung, die männliche Herrschaft und die rituelle Reproduktion. Dies sollte die Krise und den Verfall der Kultur verhindern.