Orthodoxie und Wirtschaft. Die Ethik des christlichen Ostens als mögliche Ursache für die geringere Wirtschaftsleistung der Länder mit einer überwiegend orthodoxen Bevölkerung

Abstract

Der Artikel untersucht die Beziehung zwischen den Gläubigen der orthodoxen Kirchen und ihrer Wahrnehmung des Problems des Wirtschaftens. Der Artikel zielt darauf ab, die verschiedenen Arten des Verständnisses des Konzepts vorzustellen und einander gegenüberzustellen – von der "Ökonomie des Heils" über die asketische Ökonomie (die der "innerweltlichen Askese" von Weber gegenübergestellt wird) bis hin zu den zeitgenössischen Diskussionen zu diesem Thema, sowohl innerhalb der orthodoxen Kirche als auch im Zusammenhang mit den neuesten Wirtschaftsindikatoren. Es wird festgestellt, dass Länder mit einer überwiegend orthodoxen Bevölkerung ein geringeres Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwirtschaften. In dem Artikel wird die These formuliert, dass dieser Umstand auf ein in der Orthodoxie verwurzeltes Verständnis der christlichen Ethik zurückzuführen ist. Dieses unterscheidet sich von dem, was das westliche Christentum darunter versteht. Es wird jedoch auch heute noch praktiziert und beeinflusst somit anschaulich menschliche Entscheidungen und Handlungen, die sich direkt und indirekt auf das BIP-Wachstum auswirken.