Kulturindustrie und die Transformation des Wertes der Hoffnung

Selda Salman

Abstract


Im Artikel stelle ich den degradierten Wert der Hoffnung in der heutigen digitalen Welt vor und erörtere die Gefahren dieser Transformation. Die Hoffnung ist einer der grundlegenden Faktoren, die das Leben der Menschheit aufrechterhalten. Besonders moderne Philosophen wie Hume, Kant, Bloch betrachten die Hoffnung aus einer philosophischen Perspektive und sind sich trotz mancher Unterschiede über die allgemeine Bedeutung der Hoffnung als einer der grundlegenden Motivationen des Menschen für das zukünftige Leben einig, die jedes Streben ermöglicht. In der modernen Welt jedoch, beginnend mit der Filmindustrie, wie Adorno und Horkheimer feststellten, und dann durch Social-Media-Praktiken, wird Hoffnung ausschließlich zu einer Hoffnung auf Ruhm. Dieser Wunsch nach Ruhm ist so groß, dass – wie Baudrillard vor der Verbreitung des Internets und dem Aufkommen der sozialen Medien vorhergesagt hat – das panoptische System nicht mehr nötig ist, denn die Menschen teilen ihr Privatleben öffentlich und "hoffen", mehr Follower, Likes und Interesse zu gewinnen. Die Menschen zeigen "glamouröse", "schöne", "wunderbare" Momente, die die Hoffnung auf eine Dimension beschränken und sie von der Realität lösen. Auf der Grundlage dieser Argumente komme ich zu dem Schluss, dass die moderne Welt eine passive, negative Hoffnung darstellt, die den Verlust der Hoffnung bedeutet, die konstruktiv und transformativ sein sollte.


Schlagworte


Hoffnung; Kulturindustrie; soziale Medien; Internet; Bloch; Adorno; Fromm

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Literaturhinweise


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DOI: http://dx.doi.org/10.17951/kw.2021.32.69-78
Date of publication: 2022-04-17 23:41:54
Date of submission: 2021-12-15 18:24:17


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